Noch einige Tage waren es hin bis zum Sonntag, den 27. April. Dieser Tag war fest reserviert im Tourkalender des run4sports-Teams, um die erste außer-sportliche Glanzleistung des Jahres zu vollziehen!

Nachdem wir nach knapp 4 Wochen den ersten großen Muskelkater aus Bonn überwunden hatten, stand nun der „Genusslauf“ in Müllheim auf dem Kalenderblatt an, für welchen wir uns siegessicher zu viert anmeldeten. Das Ziel wurde bereits im Vorfeld klar getreu des Genuss-Mottos gesteckt: Der Genuss des Laufes in Verbindung mit Auffallen steht im Vordergrund.

Aufgrund der unfassbaren Idee von Ramon in Luxemburg einen Bob durch die engen Gässchen zu pressen, musste ein Testlauf und natürlich ein Bob her. In unzähligen, gemeinsamen, nächtlichen Bauaktionen im Bob-Bau-Zentrum zu Schwörstadt entstand unser ganzer Stolz.

Doch 1 Woche vor dem Lauf die erste Schreckensmeldung: Benny fällt aufgrund eines beruflichen Eliteeinsatzes in Übersee aus. Er versprach sich in Malaysia intensiv auf den Luxemburg-Halbmarathon vorzubereiten. Kaum war dieses nichtschmeckende Schockstängili verdaut, erreichte uns die nächste Meldung. Alex fällt durch eine Unachtsamkeit im ALTHERRENTraining verletzungsbedingt aus. Trotz intensiver Reanimationsmaßnahmen konnte ein Start nicht ermöglicht werden.

Ideen mussten her, wie zu zweit ein 10 kg Bob durch die südbadischen Reben getragen werden kann. Vernünftig wie Ramon und Roman sind wurde kurzerhand das Jamaica-Trikot sowie der Bob in das eigens hierfür organisierte Großraumvehikel gepackt und der verkleinerte run4sports-Tross trat die Reise nach Müllheim zu zweit an.

Da wir aus Genusslauf-Vielläufer-Insiderkreisen erfuhren, dass noch nie ein dermaßen witziges Kostüm mitlief, für die es im Übrigen Preise geben sollte, fuhren wir siegessicher über die A5 los in Richtung Müllheim. Kaum ausgestiegen und gestreckt, es war zugegeben etwas eng im Auto, trauten wir unseren Augen nicht: Mit dem liebevoll gebauten Bob, siegesgewiss grinsend in Richtung Start marschieren, springt uns plötzlich ein 7m langer und 3m hoher Wal ins Gesicht!

Auch hier mussten wir den Shock erstmal sacken lassen – man wollte ja doch irgendwie gewinnen. Kurzerhand wurde die Rennlänge von 21 auf 10km reduziert und der Wahnsinn begann. Man entschied sich den Bob tatsächlich zu Zweit über die beiden sehr steilen Berge sowie der gesamten Strecke zu transportieren. Auch wenn unterwegs alles versucht wurde unsere Power durch Rotwein, Weisswein oder Rosé zu mindern, wurde das Ziel bereits nach 1:15 erreicht!

Darüber hinaus wurde das sportlich beachtliche Ergebnis sowie dem optischen Highlight neben viel Applaus auch durch diverse Preise bei der Kostüm-Preisverleihung gewürdigt: 6 Flaschen Wein sowie 2 Gutscheine für die Thermen rundeten einen tollen ersten Testlauf unseres Bobs ab. Die hieraus erzielten Erkenntnisse wurden im Anschluss selbstverständlich umgehend in weiteren Bobnächten eingearbeitet, um für den anstehenden Luxemburg Halbmarathon bestens gerüstet zu sein.

Das Bonn-Wochenende trat run4sports diesmal zu dritt an – neben der Stammbesetzung konnte Neumitglied Roman motiviert werden. Der erste Reiseabschnitt dauerte nicht lange, da wir in Schliengen beim Italiener anhielten und zu Mittag aßen. Es gab Salat, Pizza und Pasta.

Die weitere Fahrt nach Bonn konnte ohne weitere Unterbrechungen fortgeführt werden.  Nach dem Check-In flanierten wir durch die Innenstadt, nahmen unsere Startunterlagen an der Marathonmesse in Empfang und verspeisten eine Currywurst. Zum Tagesabschluss wollten wir uns noch ein Bierchen genehmigen, versumpften dann jedoch an einer Jägermeisterparty…

Der nächste Morgen begann mit dem üblich üppigen Hilton-Frühstück. Der anschließende Besuch des Hotelpools sowie ein Saunagang entgifteten unsere Körper. Den Nachmittag verbrachten wir in einem Irish Pub bei Burger und Bundesliga Konferenz. Für das Bundesliga-Spitzenspiel machten wir es uns in der Hotellobby gemütlich, bevor wir das Abendessen in Form einer Lasagne auf dem Zimmer zu uns nahmen.

Am Wettkampftag versuchten wir unsere Kohlenhydratspeicher mit einem vernünftigen Frühstück aufzufüllen. Die abschließenden Vorbereitungen auf den lauf spulten wir routinemäßig ab und fanden uns pünktlich im Startbereich ein.

Die ersten 8 km bestritten wir gemeinsam, ehe Roman und Alex das außer Form befindliche Teammitglied Ramon hinter sich ließen. Bis Kilometer 18 beäugten sich die beiden Athleten auf Augenhöhe, bis sich der jüngste Läufer unseres Teams absetzen konnte. Bis ins Ziel konnte er einen stolzen Vorsprung von 14 Sekunden erarbeiten. Mit 1:47:30 Std. überlief er die Ziellinie und wartete im Runner’s Heaven auf die restlichen Teammitglieder.

Nach ausgiebiger Verpflegung im Zielbereich entspannten wir  unsere Muskeln im Pool ehe wir die Heimreise antraten.

Bei unserer zweiten Teilnahme am IWB Halbmarathon in Basel waren für das Team run4sports.de drei Athleten gelistet. Mit der Straßenbahn fuhren wir ab der deutschen Grenze bis zum Startbereich am Barfüsserplatz. Dort fanden wir problemlos die Startnummernausgabe und konnten abseits des Trubels einen ruhigen Raum finden, in welchem wir das Umkleideprozedere abhielten. Trotz mehrfacher Aufforderung den Raum umgehend zu verlassen, liesen wir uns in unserer Routinearbeit nicht stören.

Vor dem Start verstärkte sich das bereits am Vortag eingesetzte mulmige Magengefühl bei Ramon. Grund hierfür war eine suboptimale Vorbereitung sowie der Besuch des Oktoberfests im Europapark Rust. Ohne Rücksicht auf Verluste begaben wir uns zu dritt in die Startaufstellung. Bis Kilometer 8 liefen wir artig gemeinsam, bis sich Ramon aufgrund der o.g. Gründe zurück fallen lassen musste. Die beiden zu diesem Zeitpunkt nüchternen Sportler Roman und Alex konnten sich absetzen. Auf Höhe von Kilometer 15 trennte sich erneut die Spreu vom Weizen, so dass Alex seinen jüngeren Teamkollegen ziehen lassen musste. Diese Reihenfolge wurde bis ins Ziel gehalten.

Dort angekommen erwartete uns im sogenannten Runners Heaven die Verköstigung, bestehend aus Obst, Bier und isotonischen Getränken. Da wir hiervon nicht vollständig befriedigt waren, gönnten wir uns eine wärmende Wurst (Alex und Ramon) bzw. einen femininen Hot Dog (Roman). Die Heimfahrt via Tram war entspannend.